Zum Inhalt springen

Rückblick auf die sechste CDR-Konferenz

3. Nov. 2025 - Nachbericht, Publikation

Am 6.10.2025 fand die sechste CDR-Konferenz der CDR-Initiative unter dem Titel „Digitale Verantwortung für Deutschland - Jetzt erst recht!“ in Berlin statt. Das Programm war gespickt mit inspirierenden Vorträgen, Workshops und ausreichend Raum fürs Netzwerken. Zudem wurden zwei neue Publikationen der Geschäftsstelle der CDR-Initiative vorgestellt.

Die Geschäftsstelle der CDR-Initiative dankt allen Speaker:innen und Teilnehmer:innen der CDR-Konferenz 2025.

Dieses Jahr startete die Konferenz erstmals am Vormittag. Schon mit der ersten Tasse Kaffee tauschten sich die Teilnehmer:innen rege über digital- und verbraucherpolitische Themen aus. Der Data Space Berlin füllte sich bis zum offiziellen Beginn um 11 Uhr, und der Restaurantbereich bot den ganzen Tag lang Raum für Gespräche und regen Austausch auch mit den CDR-Themenpartnern auf dem „Markt der Möglichkeiten“.

In seinem Grußwort stimmte Staatssekretär Frank Schwabe, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, das Publikum auf den weiteren Tag ein. Die Politik der Bundesregierung stehe gegen Autoritarismus und für Offenheit, Anti-Rassismus und Inklusion und damit für Werte, die sich auch im CDR-Kodex wiederfinden.

Der Parlamentarische Staatssekretär betonte, man müsse mutig sein, den Rücken strecken und autoritären Tendenzen entgegentreten. In der europäischen Digitalpolitik wird sich die Bundesregierung für eine Harmonisierung, Vereinfachung und gegen Doppelregulierung einsetzen. Es gehe darum, praktikable Lösungen beim Zusammenspiel der KI-Verordnung, Datenschutz-Grundverordnung und Digitale-Dienste-Gesetz zu finden, wovon auch Verbraucher:innen profitieren würden. Verantwortung sei daher auch im unternehmerischen Kontext entscheidend. Wertebasierte Politik setze sich durch – ebenso wertebasiertes Handeln in Unternehmen.

Im Anschluss folgte die Keynote „Vertrauen in der Transformation“ von Janina Mütze, Gründerin und Geschäftsführerin von Civey sowie Analystin und Kolumnistin. Sie sagte, Transformationen lebten von Akzeptanz, und Akzeptanz entstehe durch Vertrauen. Ob Energiewende oder Digitalisierung – Menschen müssten mitgenommen werden, auch wenn das manchmal anstrengend sei. Laut Mütze spielen die CDR-Handlungsfelder [LINK] Bildung und Mitarbeitendeneinbindung dabei eine zentrale Rolle.

In der Paneldiskussion zur aktuellen Relevanz von Digitalverantwortung diskutierten Staatssekretär Frank Schwabe (BMUV), Janina Mütze (Civey), Isabelle Rosière (Geschäftsführerin Deutschland sicher im Netz e.V.) und Dr. Lena Wallenhorst (SVP Corporate Governance und General Counsel, Zalando SE) über die Fragen: Können sich Unternehmen Digitalverantwortung aktuell noch leisten? Oder warum ist Digitalverantwortung eben „Jetzt erst recht“ wichtig? Wie können Unternehmen das Vertrauen in die Digitalisierung stärken? Warum sind sie immer auch politisch – ob sie wollen oder nicht? Und wie bringt man Corporate Digital Responsibility zum Erfolg?

Im Rahmen des Panels wurden auch die Ergebnisse einer neuen Befragung der CDR-Initiative zu den Chancen der Digitalverantwortung für Unternehmen diskutiert. Ein wichtiges Ergebnis der Befragung war u.a., dass 45 % der Befragten das Verhalten von Unternehmen bereits in ihr eigenes Nutzungs- und Konsumverhalten einbeziehen. 

Auch antworteten 34 % der Befragten, dass sie bereits auf ein digitales Produkt oder eine digitale Dienstleistung verzichtet haben, wenn ihnen das Verhalten eines Unternehmens im gesellschaftlichen Kontext nicht gefallen hat. So gaben die Befragten an, etwa Dienste wie Facebook, oder TikTok oder X nicht mehr zu nutzen. Auch wurden Verstöße gegen den Datenschutz und die Privatsphäre als negative Beispiele genannt.

Nach der Mittagspause, die ausreichend Zeit zum Netzwerken und den „Markt der Möglichkeiten“ bot, wurde die CDR-Entwicklungspartnerschaft vorgestellt. Dr. Frank Esselmann stellte die neue Art der Lernpartnerschaft vor, die Organisationen mit jedem CDR-Reifegrad gezielt hilft, ihre Digitalverantwortung weiterzuentwickeln. Maximilian Förster beschrieb die positiven Erfahrungen aus der CDR-Entwicklungspartnerschaft und den Workshops mit der CDR-Geschäftsstelle, die er für die AOK PLUS begleiten durfte. 

Als Nächstes ging es mit vier interaktiven Workshops weiter. Die Teilnehmer:innen konnten sich dabei zwischen den folgenden vier Themen entscheiden:

  • Workshop 1 – „Erste Schritte bei der Implementierung von CDR: Wie gelingt ein pragmatischer und wertschöpfender Start?“ gemeinsam mit CDR-Entwicklungspartnern.
  • Workshop 2 – „Datenethik als Kompass: Unternehmen stark machen für werteorientiertes Handeln“ gemeinsam mit der ING Deutschland.
  • Workshop 3 – „50% AI-Adoption: So knackst du die magische Grenze“ gemeinsam mit der Otto Group.
  • Workshop 4 – „Empowered statt overpowered: Verantwortung von Unternehmen für eine gesunde Jugend“ gemeinsam mit Barmer und Telefónica.

In den Blitzlichtern aus den Workshops gaben Speaker:innen einen Überblick über die gesammelten Erkenntnisse. 

  • Aus Workshop 1 wurde betont, dass CDR niedrigschwellig gelingen müsse, da Unternehmen sonst abgeschreckt seien. Gleichwohl sei Informationssicherheit auch eine Form von Nachhaltigkeit, was CDR eine hohe Priorität einräume.
  • Der Workshop zur Datenethik hob hervor, dass Vertrauen enorm wichtig sei und durch guten Umgang mit Daten langfristig zu gewährleisten sei.
  • Der KI-Workshop beleuchtete, dass viele Organisationen noch mehr KI einsetzen können und die Phase der AI-Adoption ein idealer Nährboden für CDR ist.
  • Der vierte Workshop betonte, wie wichtig Digitalkompetenzen für Jugendliche sind und wie beispielsweise Jugendschutzbeauftragte in jeder Organisation deren Bedarfe beachten könnten. 

Als letzter Programmpunkt folgte der Ausblick: CDR-Praxis sowie die Vorstellung der CDR-Themenpartner. Die CDR-Themenpartner wurden insbesondere in die Initiative integriert, um ihre Expertise und Reichweite zu erweitern. Weitere Infos zum Aufbau der CDR-Initiative und den CDR-Themenpartnern finden Sie hier.

Bei Kaffee und Kuchen rückte der Markt der Möglichkeiten der CDR-Themenpartner nochmals voll in den Fokus. Wir sind gespannt, welche gemeinsamen CDR-Projektideen sich wohl noch auf diese Gespräche zurückführen lassen werden.

Die Geschäftsstelle der CDR-Initiative dankt allen Speaker:innen und Teilnehmer:innen für die Teilnahme an der CDR-Konferenz und freut sich auf ein Wiedersehen bei der CDR-Konferenz 2026 im kommenden Jahr.

Laden Sie sich auch den Sammelband herunter, das auf Basis der Inhalte der CDR-Konferenz 2024 zum Thema „Fairness in KI“ entstanden ist.

Alle Fotos: Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH

bmuv.de

© 2025 Geschäftsstelle der CDR-Initiative