Rückblick auf die CDR-Konferenz 2024
Am 14.11.2024 fand die 5. CDR-Konferenz der CDR-Initiative unter dem Titel „Fairness im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ in Berlin statt. Das Programm war gespickt mit inspirierenden Vorträgen, Workshops und ausreichend Raum fürs Netzwerken. Zudem wurden drei neue Publikationen der Geschäftsstelle der CDR-Initiative vorgestellt.
Bereits beim Check-In und Mittagsimbiss zeigte sich, dass es viel Gesprächsbedarf zum Thema Fairness und KI gibt und bis zum offiziellen Auftakt um 13 Uhr füllte sich das diesjährige Veranstaltungsvenue, Data Space, rasch.
Nach dem Grußwort von Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, folgte die Keynote „Fairness entlang der KI-Wertschöpfungskette: Was ändert sich mit dem AI Act?“ von Dr. Till Klein, Head of AI Regulation beim appliedAI Institute for Europe.
In der anschließenden Paneldiskussion zu Herausforderungen und Lösungsansätzen für Fairness in der Digitalisierung diskutierten Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder (BMUV), Johanna Hinz (Leiterin der Tech Strategy in der Otto Group), Elisabeth Nöfer (Projektmanagerin Digitalisierte Gesellschaft bei der Stiftung Mercator) und Dr. Till Klein (Head of AI Regulation beim appliedAI Institute for Europe) über die Fragen, warum Unternehmen das Thema Fairness gerade beim Einsatz von KI ernstnehmen sollten, worauf bei der Umsetzung geachtet werden sollte und wie man mit möglichen Zielkonflikten umgeht.
Im Rahmen des Panels wurden auch die Ergebnisse einer neuen Befragung der CDR-Initiative zu den Chancen und Risiken beim Einsatz von KI diskutiert. Ein wichtiges Ergebnis der Befragung war u.a., dass Bürger:innen hohe Anforderungen an den verantwortungsvollen Einsatz von KI haben und von Unternehmen die Gewährleistung von Datenschutz, Transparenz beim KI-Einsatz, eine Möglichkeit der menschlichen Aufsicht der KI-Systeme und ein regelmäßiges Monitoring und die Evaluation der KI-Systeme erwarten.
Danach wurde die Diversity-Folgenabschätzung gemeinsam mit den beteiligten Mitgliedsunternehmen, vertreten durch Maria Hinz (BARMER) und Thomas Bieler (ING Deutschland), vorgestellt. Mit der Diversity-Folgenabschätzung wird Unternehmen ein Tool an die Hand gegeben, mit dem sie die Auswirkungen von Digitalisierungsprozessen auf Diversität, Inklusion und Chancengleichheit evaluieren und Verbesserungsmaßnahmen identifiziert können.
Weiter ging es mit noch einer Veröffentlichung der CDR-Initiative, die von Prof. Dr. Dr. Alexander Brink (Geschäftsstelle der CDR-Initiative) vorgestellt wurde. Pünktlich zur CDR-Konferenz 2024 erschien der über 300 Seiten umfassende Sammelband Menschenzentrierte Digitalisierung im Nomos Verlag. Der Sammelband fasst die Ergebnisse der CDR-Konferenz 2023 zusammen und gibt spannende praktische Einblicke in die Umsetzung menschenzentrierter Prinzipien in die digitale Welt.
Nach einer Kaffeepause, die von den Teilnehmer:innen zum regen Austausch und inspirierten Gesprächen genutzt wurde, ging es mit vier interaktiven Workshops weiter. Die Teilnehmer:innen konnten sich dabei zwischen den folgenden vier Themen entscheiden:
- Workshop 1 – Diversity-Folgenabschätzung: Ein Instrument, um Diversität, Inklusion und Chancengleichheit zu fördern - gemeinsam mit Franziska Nitsche (Otto Group), Dr. Stefan König (Markgraf), Thomas Bieler (ING Deutschland) und Prof. Dr. Christian Thorun (CDR-Initiative).
- Workshop 2 – Fairness in KI-Richtlinien: Durchsetzbar oder leeres Versprechen? gemeinsam mit Sebastian Reimann (XING – part of NEW WORK SE) und Leonhard Henke (CDR-Initiative).
- Workshop 3 – Künstliche Intelligenz im Einsatz: Chancen und Herausforderungen von internen KI-Assistenten mit GPT-Modellen in der Praxis - gemeinsam mit Anja Koerber (Otto Group) und Dr. Sara Elisa Kettner (CDR-Initiative).
- Workshop 4 – Desinformation und Hate Speech: Welche Rolle haben Unternehmen bei der Gestaltung eines fairen gesellschaftlichen Diskurses? gemeinsam mit Maria Hinz (BARMER), Deniz Taskiran (Telefónica) und Dr. Frank Esselmann (CDR-Initiative).
In den Blitzlichtern aus den Workshops gaben die Mitgliedsunternehmen hiernach einen Überblick über die gesammelten Erkenntnisse. Dabei wurde mehrfach betont, wie wertvoll der übergreifende Austausch zwischen Unternehmenspraxis, Politik und Zivilgesellschaft sei, um gemeinsam Lösungen für gelebte Fairness in der Digitalisierung zu schaffen. Auch wurde hervorgehoben, dass jedes Unternehmen Schritte in Richtung Digitalverantwortung unternehmen könne uns sollte.
Als letzten Programmpunkt folgte der Ausblick – Lehren für die CDR-Praxis sowie Vorstellung neuer Mitglieder. Dabei berichteten Benjamin Hoffmann (Atruvia) und Dr. Stefan König (Markgraf) von ihren bisherigen Highlights der Neumitgliedschaft in der CDR-Initiative. Hierbei hoben sie insbesondere die Möglichkeiten hervor, sich mit gleichgesinnten Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen und Größen auszutauschen und mithilfe der Geschäftsstelle gemeinsam Aktivitäten umzusetzen.
Zum Abschluss gab Dr. Frank Esselmann (CDR-Initiative) einen Ausblick auf die Aktivitäten der CDR-Initiative im nächsten Jahr. Hierbei hob er insbesondere hervor, dass sich die CDR-Initiative im nächsten Jahr auch noch stärker als bislang für Unternehmen öffnen würde, die bislang erst erste Schritte in Richtung Digitalverantwortung gegangen sind oder diese ersten Schritte erst erwägen. Er lud Unternehmen ein, sich bei Interesse an einem Mitwirken in der CDR-Initiative, an die Geschäftsstelle der CDR-Initiative zu wenden.
Die Geschäftsstelle der CDR-Initiative dankt allen Speaker:innen und Teilnehmer:innen für die Teilnahme an der CDR-Konferenz und freut sich, auf ein Wiedersehen bei der CDR-Konferenz 2025 im kommenden Jahr.
Alle Fotos: Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH